Wir spenden für den europäischen Artenschutz

Wir engagieren uns seit Jahren für den Artenschutz. In diesem Monat reist Dr. Kevin Riemer-Schadendorf (KRS) von der UmweltDruckerei nach Rumänien. Genauer gesagt in die östlichen Karpaten von Transsilvanien! Warum genau dieser Landstrich am Rande Europas unsere Aufmerksamkeit verdient, beantwortet Birgit Braun (BB) von der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA).

Bedrohte Braunbären: Artenschutz in Rumänien

KRS:
Es freut mich, dass wir dieses Jahr wieder gemeinsam ein Artenschutzprojekt umsetzen können. Dieses Mal in Rumänien! Dort leben mit Braunbär, Wolf und Luchs vermutlich die größten Populationen der drei größten Landraubtiere in Europa. Dass der Eurasische Luchs dort beheimatet ist, habe ich, ehrlich gesagt, erst über euch erfahren. Warum weiß man eigentlich so wenig über diese Katzenart?

BB:
Ich freue mich auch sehr, dass wir wieder ein gemeinsames Artenschutzprojekt auf die Beine stellen können. Es ist tatsächlich so, dass der Luchs der breiten Öffentlichkeit in Rumänien kaum bekannt ist. Luchse sind Einzelgänger und in der Dämmerung und Nacht aktiv. Luchse sind zudem auch weniger erforscht, als etwa Wölfe oder Bären. Um die Wissenslücken über die genaue Verbreitung der Luchse zu schließen und die weißen Flecken auf der Landkarte zu füllen, hat die AGA zusammen mit ihrer rumänischen Partnerorganisation Milvus Group Bird and Nature Protection Association ein Luchsprojekt ins Leben gerufen. Denn nur wenn wir wissen, wo sich die Luchse aufhalten, können wir sie dort auch schützen. Mithilfe von Kamerafallen wollen wir Einblicke in das verborgene Leben der Luchse erhalten. Die Spezialkameras wurden gerade an verschiedenen Stellen unseres Forschungsgebiets montiert. Wir sind schon sehr gespannt auf die ersten Bilder.

KRS:
Neben der Luchs-Erforschung legt Ihr euer Augenmerk ja auch noch auf ein anderes Wildtier, das in den rumänischen Karpaten beheimatet ist; eines der größten Landraubtiere der Erde: dem Braunbären! In Deutschland sind diese majestätischen Tiere ja leider seit gut 200 Jahren ausgestorben. Droht ihnen in Rumänien nunmehr das gleiche Schicksal?

BB:
In Rumänien, vorwiegend in den Waldgebieten der Karpaten, leben noch mehr als 6.000 Braunbären. Das ist die größte Population in Europa, außerhalb Russlands. Die Probleme nehmen leider zu – immer mehr Bären werden gewildert und ihr Lebensraum wird zerstückelt. Wichtig ist auch hier, dass wir das Verhalten und die Wanderungen der Bären erforschen. Nur mit einer guten wissenschaftlichen Datengrundlage lassen sich nachhaltige Schutzprojekte und -strategien entwickeln und umsetzen. Wichtig ist auch, ihr Verbreitungsgebiet zu kennen, denn nur so können wir ihren Lebensraum schützen.

KRS:
Neben der Wilderei ist also der schwindende Lebensraum und der damit einhergehende Mensch-Wildtier-Konflikt ein signifikantes Problem. Auch die teils illegale Abholzung der (Ur)Wälder bedroht seine Heimat. Welche Folgen ergeben sich daraus für Mensch, Natur und Tier? Und: habt ihr vielleicht schon Lösungsansätze parat, um die Braunbären zu schützen?

BB:
Genau. Zum einen trägt der schwindende Lebensraum zum Anstieg von Mensch-Wildtier-Konflikten bei, aber es gibt noch einen weiteren Grund, der diese Problematik verschärft. Insbesondere durch EU-Subventionen werden Monokulturen in der Landwirtschaft gefördert sowie der Anstieg immer größerer Schafherden. Diese werden auch in die Wälder getrieben, um sie z.B. mit Bucheckern zu füttern. Damit nehmen aber auch die Konflikte mit Bären zu. Meldungen über einzelne Verluste von Nutzvieh werden dann über die Medien aufgebauscht und über die sozialen Medien verbreitet – ein Teufelskreis, der das Überleben der Braunbären nicht nur in Rumänien, sondern in ganz Europa infrage stellt.

Deshalb sind Lösungen zur Vermeidung von Mensch-Wildtier-Konflikten wichtig, wie beispielsweise elektrische Zäune, die die Schafherden wirksam vor Bären schützen. Zudem ist eine umfassende Aufklärungsarbeit und Umweltbildung wichtig. Natürlich ist auch der Erhalt und die Aufforstung des Lebensraumes der Bären und Luchse elementar für das Überleben dieser charismatischen Arten.

Artenschutz: Braunbär in Rumänien

dieUmweltDruckerei spendet 3.000 EUR an die Aktionsgemeinschaft Artenschutz, um die Artenschützer*innen vor Ort zu unterstützen. Die Spende wird anteilig für Kamerafallen für die Luchserforschung, mobile Zäune zur Eindämmung des Wildtier-Mensch-Konfliktes und zur Wiederaufforstung benötigt!

Ihr wollt auch spenden? Großartig! Hier geht’s zur Spendenseite!

Ein Gedanke zu „Wir spenden für den europäischen Artenschutz

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