Fridays for Future fordert die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens. Dies bedeutet alle Anstrengungen zu unternehmen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. So vielfältig der Protest, desto bunter ist inzwischen die Protestbewegung aus gesellschaftsübergreifenden for Future Gruppen und Initiativen. Unser Nachhaltigkeitsleiter hat mit Luzie Heidemann gesprochen. Sie ist Koordinatorin für das Future-Bündnis Deutschland bei Together for Future e.V. und berichtet uns, wie die landesweite Vernetzung organisiert ist und welche Klimaziele verfolgt werden.
Du koordinierst bei Together for Future die Vernetzung der for Future Gruppen in Deutschland. Welche Gruppen sind denn das genau und was zeichnet die gemeinsame Bewegung aus?
Die for Future Gruppen sind so unterschiedlich und bunt wie die Deutsche Gesellschaft selbst. Von den Azubis, über die Christians, Entrepreneurs, Health, Libraries, Museums, Omas, Parents, Queers, Pharmacists, Psychologists, Scientists, Teachers oder Vegans for Future umfassen sie Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen, Generationen und Lebenslagen. Alle for Futures unterstützen die Ziele, Forderungen und Proteste von Fridays for Future nach einer lebenswerten Zukunft und echter 1,5 Grad-Politik. Wie genau, das ist von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Einige Gruppen sind aktivistisch unterwegs, organisieren Aktionen, Mahnwachen, Demonstrationen oder starten Petitionen. Andere Gruppen setzen ihr Expert:innen-Wissen für Klimagerechtigkeit ein. So bringen die Architects for Future die Klimawende in der Baubranche voran und werden mit ihrem Wissen und ihren Forderungen im Bauministerium überaus ernst genommen. Wieder andere unterstützen die Bewegung mit ihrem Wissen und Know-How, wie es z.B. die Lawyers oder Creatives for Future tun.
Der for Future Bewegung geht es darum, die Dringlichkeit der Klimakrise und die Forderungen nach 1,5 Grad immer wieder laut in die Öffentlichkeit zu tragen, den Druck auf Entscheider:innen zu erhöhen und ganz konkret die Klimawende voranzubringen.
Warum muss die for Future Bewegung weiterwachsen, um in puncto Klimaschutz beispielsweise in Deutschland etwas zu erreichen?
Gesellschaftlicher Wandel gelingt, wenn wirklich breite Teile einer Gesellschaft sich hinter eine gemeinsame Sache stellen – in diesem Fall die Eindämmung der Klimakrise – oder positiv formuliert – eine lebenswerte Zukunft für alle. Das Besondere der for Future Bewegung liegt in ihrer Breite. Die unterschiedlichen Gruppen haben unterschiedliche Perspektiven auf Klimaschutz, erzählen unterschiedliche Geschichten, erreichen unterschiedliche Menschen und können Entscheider:innen gezielt adressieren. Unsere Aufgabe ist es, Menschen mitzunehmen, ihnen Möglichkeiten zu bieten, selbst aktiv zu werden, den Druck für die Klimawende aufrechtzuerhalten und weiter zu erhöhen. Und da haben wir noch eine ganze Menge Arbeit vor uns.
Je mehr Menschen sich in der for Future Bewegung engagieren und je mehr Gruppen es gibt, desto mehr Arbeitsteilung und Breitenwirkung. Es gründen sich immer noch neue Gruppen, was auch zeigt, wie groß die Sorge und der Wunsch nach Klimagerechtigkeit ist. Bald gibt es hoffentlich auch die Migrants for Future, was ich persönlich sehr wichtig finde. Ich wünsche mir noch viele weitere for Future Gruppen. Toll wären z.B. auch Handwerker for Future oder Feuerwehrleute for Future, denn die braucht es für die bevorstehende Transformation und die Bekämpfung von Extremwettern ganz dringend.
Wie können sich unsere Leser:innen bei euch konkret einbringen?
Auf der for Future Bündnisseite haben sich bereits mehr als 200 for Future Gruppen aus ganz Deutschland eingetragen. Interessent:innen können hier nach Gruppen, Themen und Orten filtern und die Gruppen direkt kontaktieren. Wir hoffen, dass es so leichter fällt, eine passende for Future Gruppe zu finden. Ganz wichtig ist mir an dieser Stelle auch zu sagen, dass man kein:e Klimaheilige:r sein muss, um selbst aktiv zu werden. Alle Menschen, die sich angesichts der Klimakrise Sorgen machen, die nicht mehr tatenlos zuschauen und selbst aktiv werden wollen, sind eingeladen, sich unserer Bewegung anzuschließen. Alle werden gebraucht. Aktuell ist mit Blick auf den globalen Klimastreik am 23. September besonders viel zu tun, denn der wird wieder richtig groß!
Auch dieUmweltDruckerei wird sich wie jedes Jahr am Klimastreik beteiligen und hat fleißig ökologische Plakate und Flyer für den Klimastreik von Fridays For Future gedruckt. Zudem spenden wir 1.500 EUR zur Förderung der Mobilisierung und Planung des Klimastreiks. Motiviert auch euer Unternehmen, eure Organisation oder euren Freundeskreis, geschlossen zur Klimademo zu gehen. Wir wünschen viel Erfolg!