Gartengestaltung zur Erhöhung der Artenvielfalt im Winter

Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist eine der größten Bedrohungen für die Tier- und Pflanzenwelt in den Ökosystemen. Zumal wir im Winter als Folge des Klimawandels vermehrt extreme Wetterlagen erleben müssen. Das macht nicht nur unsere Gärten weniger lebendig, sondern bedroht auch das Überleben vieler heimischer Pflanzen- und Tierarten, die sich an die veränderten Bedingungen anpassen müssen.

Ein Garten im Winter - Stiefmütterchen im Schnee

Mit einer durchdachten Bepflanzung kann jede Gartenliebhaber:in dazu beitragen, positive Veränderungen herbeizuführen, um die heimische Vielfalt im eigenen Garten zu erhalten. Nachfolgend findest du einige Beispiele für eine nachhaltige Gartengestaltung, die die Artenvielfalt auch im tiefen Winter fördert.

Auswahl der Pflanzen

Das Hauptmerkmal eines jeden Gartens sind natürlich die Pflanzen darin. Je größer die Vielfalt an Blumen und Pflanzen ist, desto größer ist die biologische Vielfalt im Garten. Um das Ziel zu erreichen, lege hierfür am besten ein Pflanzenbeet oder erhöhten Pflanzkasten an. Bepflanze sie mit langen Gräsern, winterharten Farnen und Blumen wie Clematis oder Stiefmütterchen. Es empfiehlt sich, Beete und krautige Pflanzen mit Samenköpfen unberührt zu lassen – viele Insekten überwintern in hohlen Stängeln, und das Laub bietet diversen Kleintieren idealen Schutz vor der Winterkälte.

„Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet somit einen gemütlichen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt. Die Nährstoffe bleiben im Garten.“

Natürliche Materialien bevorzugen

Wenn du Zeit und Energie in die Gestaltung deines biodiversen Gartens investierst, muss dies kein Vermögen kosten, sondern du kannst genauso gut auf Altbewährtes setzen. Du musst also nicht unbedingt teure Pflanzgefäße und Pflanzkübel kaufen, denn die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz wirkt nicht nur natürlicher, sondern ist schlichtweg auch nachhaltiger. Du kannst zum Beispiel größere Holzhaufen nutzen, um geschützte Plätze und Schlupfwinkel für Mäuse, Molche, Kröten und viele mehr zu schaffen. Verwende zudem einen Bohrer, um kleine Löcher ins Holz für Insekten zu bohren.

Ein Eichhörnchen auf Futtersuche

Wasserzugang ermöglichen

Wasser ist aus offensichtlichen Gründen sehr attraktiv für alle Arten von Wildtieren und kann einen idealen Nährboden für viele Tier- und Pflanzenarten bieten, die für die biologische Vielfalt unerlässlich sind. Je nach Platz und Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen, lohnt es sich, eine Art von Wasserspiel in deinem Außenbereich einzubauen, sodass du gleichzeitig einen Lebensraum und eine Nahrungsquelle für viele einheimische Lebewesen schaffst. Ein kleiner Teich eignet sich hervorragend für kleinere Fische und Amphibien. Du kannst ihn beispielsweise mit kleinen Steinen und Wasserpflanzen dekorieren, um ihnen Unterschlupf zu bieten. Wenn die Temperaturen sinken, kann ein längerer Frost jedoch Probleme für Fische und überwinternde Frösche und Molche bedeuten. Brich das Eis daher vorsichtig mit einem Stock, um ein Loch zu schaffen, oder lass einfach einen Ball im Wasser schwimmen, damit es nicht sogleich gefriert. Wenn du weder Platz noch Geld hast, einen Teich anzulegen, reicht oft auch ein kleiner, mit Wasser gefüllter Behälter samt Landeplatz, um viele Insekten- und Vogelarten anlocken.