Die Corona-Pandemie bestimmt global die Schlagzeilen. Das ist auch gut und richtig so, dennoch dürfen wir dabei die vielen anderen Krisen auf der Welt nicht vergessen: Kriege, Epidemien und Hungersnöte sowie Naturkatastrophen. Letztere hat leider unsere Freund*innen von Café Chavalo getroffen, von dem wir seit Jahren unseren fairen Bio-Kaffee bekommen. Dr. Kevin Riemer-Schadendorf (KRS) von der UmweltDruckerei hat bei Jens Klein (JK) von Café Chavalo nachgefragt, was genau in Nicaragua verheerendes geschehen ist.
KRS
Eurer nachhaltiger Kaffee wird in Nicaragua angebaut. Was ist dort geschehen?
JK
Im November sind kurz nacheinander die Hurrikans Eta und Iota über Mittelamerika gefegt und haben zum Teil schwere Schäden angerichtet. Auch Nicaragua ist betroffen und die Mitglieder unserer Partner-Kooperativen sind leider nicht verschont geblieben.
KRS
Inwiefern genau?
JK
Glücklicherweise müssen unsere Partner keine Toten beklagen. Dennoch sind die Schäden teils verheerend. Die Kaffeebauern und -bäuerinnen hatten gerade mit der jährlichen Ernte des Kaffees begonnen. Übergetretene Flüsse, Erdrutsche und umgestürzte Bäume haben Teile der Ernte zerstört. Durch den Starkregen sind die Kaffeekirschen aufgequollen. Zudem sind einige Straßen und Brücken nicht passierbar, weshalb sich der Transport des Kaffees zu den Sammelstellen verzögert.
KRS
Das betrifft sicherlich nicht nur die Kaffeeernte, oder?
JK
Nein, leider nicht. Noch schlechter steht es um die Grundnahrungsmittel: Die Erträge an Bohnen und Mais wurden in manchen Orten fast vollständig vernichtet. Unsere Partnerkooperative UCA Miraflor berichtet von Ausfällen von 90-100 %. Silvia Gonzalez von der UCA Miraflor bringt es auf den Punkt:
„Die Prognose war, dass die Produzent*innen dieses Jahr eine der besten Bohnen- und Maisernten einfahren würden – doch das Gegenteil ist nun der Fall: Die Überschwemmungen und Erdrutsche haben fast alles zerstört. Wir rechnen mit einer Lebensmittelknappheit!“
KRS
Als wir von den Zerstörungen und der Lebensmittelknappheit gelesen haben, haben wir uns spontan entschlossen, euch mit einer Spende zu unterstützen. Sicherlich können auch andere spenden, oder?
JK
Ja, vielen Dank nochmal für eure Unterstützung! Normalerweise gehören Spendenaufrufe ja nicht in das Spektrum von Café Chavalo, aber Situationen wie diese erfordern leider auch besondere Maßnahmen.
Daher möchten wir euch auf eine Spendensammelaktion der Mitka, einem Zusammenschluss verschiedener Fairhandelsorganisationen, hinweisen. Wer den Menschen vor Ort helfen möchte, kann hier spenden:
Spendenkonto Heidelberger Partnerschaftskaffee e.V.
IBAN: DE92 6725 0020 0003 5511 72
BIC: SOLADES1HDB, Sparkasse Heidelberg
Verwendungszweck: Solifonds Hurrikan
Schon jetzt möchten wir uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern ganz herzlich bedanken!