Lebensmittel-Ver(sch)wendung

Ein Drittel der global erzeugten Lebensmittel wird nicht verzehrt, sondern einfach weggeworfen – und das obgleich etwa 900 Millionen Menschen weltweit Hunger leiden! Und dieser Missstand hat nicht nur negative soziale Folgen. Die Lebensmittelverschwendung ist auch ein massives Umweltproblem, da sinnlos Energie und Ressourcen vergeudet werden.

Lebensmittel im Supermarkt

In den Supermärkten westlicher Industrienationen stapeln sich die perfekt geformten Obst- und Gemüsesorten. Die Maxime der Märkte: Es muss zu jeder Zeit von allem reichlich und in bester Qualität vorhanden sein. Was sich zunächst äußerst positiv anhört, birgt jedoch ein Teil des Problems: Was die einen an Übermaß haben, fehlt wiederum den anderen. Die anderen; das ist der Rest der Welt und zukünftige Generationen. 

Der Welterschöpfungstag

Der Earth Overshoot Day markiert den Tag im Jahr, indem unsere Nachfrage an natürlichen Ressourcen die globale Kapazität zur Reproduktion und zum Angebot neuer Ressourcen übersteigt. Mit anderen Worten: Die Menschheit nimmt sich mehr von der Erde, als diese jährlich an natürlichen Ressourcen erneuern kann. Die Folgen: Rückgang der Wälder und der Artenvielfalt sowie Überfischung.

Lag dieser Tag 1987 global noch am 21. Dezember, haben wir diesen Überlastungstag im Jahre 2017 bereits am 02. August. Wir verbrauchen also immer mehr und schneller anstatt zu entschleunigen. Und in den westlichen Industrienationen ist die Ökobilanz noch verheerender. Deutschland konsumiert der Maßen über seine Verhältnisse, dass sie ihren nationalen Erschöpfungstag bereits auf den 24. April datieren müssen. Vom 25. April bis zum 31. Dezember lebten die Deutschen im Jahre 2017 also auf Kosten anderer Menschen. Österreich und die Schweiz reihen sich hier nahtlos ein. Und hierbei sind sie nicht einmal traurige Spitzenreiter: Die USA, Kanada und Australien müssen dieses Datum bereits auf Mitte März verbuchen.

Die lange Kette der Lebensmittelverschwendung

Bereits in der Herstellung der Lebensmittel geht viel verloren. Insbesondere in Entwicklungsländern verdirbt vieles durch fehlendes Know-how sowie mangels notwendiger Hygiene- und Kühltechniken. Alleine in diesem Segment könnten 40 % Lebensmittel eingespart werden.
Der zweite maßgebliche Faktor sind die privaten Haushalte. Die Supermärkte suggerieren durch ihr makelloses Nahrungsangebot und seiner steten Verfügbarkeit ein Übermaß an Lebensmittel. Dies verursacht einerseits einen unnötigen Ausschuss von 20 %, andererseits animiert es die Verbraucher, verschwenderischer zu werden. Alleine 42 % der weggeworfenen Lebensmittel gehen letztlich auf die KonsumentInnen zurück.

„Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass weltweit pro Jahr insgesamt circa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll landen. In Deutschland sind es jährlich elf Millionen Tonnen, davon 6,7 Millionen Tonnen in privaten Haushalten. Demnach werden pro Kopf und Jahr 81 Kilogramm Lebensmittel zu Abfall.“

Lebensmittel verwenden, nicht verschwenden – Unsere Top 10!

Das eigene Konsumverhalten trägt also dazu bei, das Problem der Lebensmittelverschwendung in hohem Maße zu reduzieren. Mit den folgenden Maßnahmen schaffst du es, deinen Konsum nachhaltiger zu gestalten!

  1. Plane deinen Einkauf vorausschauend
  2. Lege nur maßvolle Vorräte an
  3. Lagere deine Lebensmittel richtig
  4. Prüfe das Mindest(!)-Haltbarkeitsdatum
  5. Portioniere beim Kochen
  6. Friere deine Reste ein
  7. Verwerte all deine Lebensmittel
  8. Bestelle im Restaurant mit Augenmaß
  9. Teile deine Lebensmittel über Foodsharing
  10. Unterstütze die Tafeln

Wer noch weitere Motivation braucht, dem sei unbedingt der Film „Taste the Waste“ ans Herz gelegt. Wir jedenfalls verputzen unsere Bio-Kiste bis zum letzten Krümel – und sollte doch einmal etwas übrig bleiben, werden wir einfach zum Fair-Teiler und unterstützen unseren Partner Foodsharing!