Im Jahre 2050 soll es mehr Plastikmüll als Fische in unseren Ozeanen geben. Eine sowohl menschliche als auch ökologische Katastrophe! Doch jammern nützt der zunehmenden Verschmutzung der Meere leider herzlich wenig. Gefragt sind Lösungen zum Meeresschutz! Und die gibt es. Fotograf und Buchautor York Hovest (YH) möchte diese zielführenden Lösungsansätze bündeln und einem breiten Publikum online präsentieren. Dr. Kevin Riemer-Schadendorf (KRS) von der UmweltDruckerei hat mit ihm über sein Projekt und seine spektakuläre Promotionaktion gesprochen.
KRS:
Neben dem Klimawandel ist wohl die Verschmutzung der Meere vor allem mit Plastikmüll eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Was kann und möchte euer Projekt „Helden der Meere“ diesen verheerenden Entwicklungen entgegensetzen?
YH:
Das Projekt soll den Menschen zeigen, dass es bereits viele „Helden“ da draußen gibt, die sich für den Schutz und den Erhalt unserer maritimen Lebensräume engagieren. Es soll ihnen Hoffnung geben, dass es noch nicht zu spät ist und jeder von uns seinen Teil zur Rettung der Meere beitragen kann. Das Projekt „Helden der Meere“ bildet die Basis, mit dessen Hilfe die Aufmerksamkeit der Menschen auf das eigentliche Ziel gerichtet wird. Die Bündelung aller Aktivitäten zum Schutz und Erhalt der weltweiten marinen Ökosysteme auf einer einzigen Website. Eine Online-Datenbank, deren Inhalt individuell filterbar und deren Kategorien durch visuellen Content dargestellt werden.
Ein Ort zum Lernen und direkten Handeln. Denn es gibt weltweit bereits unzählige Projekte von Menschen, die sich dem Erhalt unserer Ozeane verschrieben haben: Aktivisten, Wissenschaftlerinnen, Startups, Visionäre, Vordenkerinnen und Weltverbesserer.
Die Datenbank geht im Frühjahr 2020 online. Sie bietet den diversen Meeresschutz-Projekten eine digitale Bühne. Wir zeigen den Nutzer*innen wie und wo man sich nachhaltig engagieren kann. Auf Heroes of the sea werden all diese ozeanrelevanten Themen behandelt und ausführlich dargestellt. Auf diese Weise entsteht ein riesiges Netzwerk, das die Menschen weltweit miteinander verbindet. Der gemeinsame Wunsch, die Meere zu retten wird so zum Auslöser für eine globale Bewegung.
Um dieses Projekt zu pushen bewegt unser Team so Einiges und erzeugt Aufmerksamkeit. Das gleichnamige Buch und der im Frühjahr erscheinende Dokumentarfilm „Heroes of the Sea“ haben sich bereits in den Medien etabliert. Doch wir haben noch einen draufgesetzt und sind in den Startlöchern für eine einzigartige Promotionaktion.
KRS:
Ich glaub, ich weiß, worauf du hinauswillst. Auf dem Future Sustainability Congress hast du mir erzählt, dass du und zwei weitere Projektpartner über den Atlantik rudern wollt! Rudern? Über den Atlantik? Ernsthaft?
YH:
Sicher! Besonders in der heutigen Zeit muss man sich etwas außergewöhnliches einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen. Den Atlantik in einem Ruderboot zu überqueren war schon seit langem mein Traum, doch erst jetzt hat es so richtig zu einem meiner Projekte gepasst. Auch die Partner mussten dafür erst einmal gefunden werden. Man kann nicht mit jedem einfach so für 60 Tage auf 2,5 Quadratmetern klarkommen. Die ganze Tour könnt Ihr auch im online mitverfolgen. Auf unserer Internetseite unter der Rubrik Track us sieht man, wo wir gerade stecken. Und hoffentlich werden wir auch ab und zu ein paar aktuelle Fotos posten können. Aber das wird wetterabhängig sein.
KRS:
Was können unsere Leser*innen konkret für den Meeresschutz tun, um der zunehmenden Verschmutzung der Ozeane entgegenzuwirken?
YH:
Es gibt in der Tat vieles, was man in dieser Hinsicht tun kann. Für die einen ist es der Verzicht auf Einwegplastik, für die anderen der komplette Verzicht auf tierische Lebensmittel. Man sollte sich immer wieder fragen, ob es zu den üblichen Verhaltensweisen auch Alternativen gibt, mit denen man leben kann und die der Umwelt nicht so stark zusetzen. So findet jeder von uns irgendetwas, das er ändern kann.
Auf der Webseite, auf der ja ab Frühjahr 2020 die globale Datenbank entsteht, zeigen wir den Menschen, wie vielfältig der Schutz der Ozeane aussehen kann. Wir stellen Lösungen vor, die zuvor noch niemand kannte und gibt den „Helden der Meere“ eine Plattform, wo sie präsentiert werden und einem globalen Publikum vorgestellt werden können.
Und natürlich werden wir auch dankbar sein für jeden „Held“ und jede „Heldin“, der/die uns vorgeschlagen wird. Nur so kann die Datenbank wachsen!
KRS:
Vielen Dank für das inspirierende Interview.
Ab dem 01. Dezember 2019 rudert York und sein Team innerhalb von 50 Tagen von Gran Canaria aus 5.000 Kilometer in Richtung Barbados. Wer diese Helden direkt beim Aufbau ihrer Meeresschutz-Plattform unterstützen möchte, kann dies natürlich auch auf der Spendenseite. Wir wünschen ganz viel Erfolg für die Atlantik-Überquerung!