Kohlendioxide, Stickoxide, Schwefeldioxid, Rußpartikel, Benzol, Aldehyde, Blei. Ein giftiger Schadstoffmix durch mobile Abgase, mit dem wir seit Ende des 19. Jahrhunderts die Luft verschmutzen. Diese Schadstoffe atmen wir täglich ein, obgleich der heutige Stand der Technik eine umweltfreundliche Mobilität erlaubt. Höchste Zeit umzudenken. Neben Elektromobilen fahren auch Wasserstoff-Autos völlig emissionsfrei.
Auf dem Nummernschild des Toyotas erkennen wir die Abkürzung FCV, die das Antriebskonzept des Wasserstofffahrzeugs beschreibt. FCV steht für „Fuel Cell Vehicles“. Die deutsche Sprache erlaubt uns, das Wortkonstrukt mit einem prägnanten Wort zu übersetzen: Brennstoffzellenfahrzeug.
In diesen Brennstoffzellen werden vereinfacht ausgedrückt Wasserstoff (Tank) und Sauerstoff (Umgebung) durch chemische Reaktionen in elektrische Energie (Antrieb) sowie Wärme und Wasser (Nebenprodukte) umgewandelt. Das Auto emittiert somit nichts als reinen Wasserdampf!
Vergleich von Wasserstoff-Fahrzeugen gegenüber E-Mobilität und fossilen Autos
Ebenso wie Elektromobile (Stromer) erlauben Wasserstofffahrzeuge (Hydros) eine nachhaltige Mobilität, da sie im Gegensatz zu Diesel und Benzinern bei der Nutzung keine Schadstoffe emittieren. Wirklich nachhaltig ist der Hydro jedoch nur, wenn der Wasserstoff mit Ökostrom produziert wurde, da ihm ansonsten ganzheitlich eine vergleichsweise schlechte CO2-Bilanz attestiert werden muss. Selbiges gilt auch für den Stromer, der seine Energie ebenfalls über einen Ökostromanbieter beziehen sollte. Es nützt der Umwelt letztlich wenig(er), wenn der benötigte Strom und Wasserstoff zwar sauber verfahren wird, aber zu Beginn mit fossilen Energieträgern erzeugt bzw. hergestellt wurde. Doch selbst wenn der Wasserstoff mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde, so bleibt die Erzeugung vergleichsweise energieintensiv. Der Stromer erlaubt demnach eine energieeffizientere Mobilität.
Beim Leistungsvergleich in puncto PS, Beschleunigung und Geschwindigkeit sowie Komfort können nachhaltige Autos durchaus mit fossilen Modellen mithalten.
Aufgrund der teureren Bauteile liegen die Preise für die Hydros noch deutlich über dem durchschnittlichen Marktsegment der fossilen Autos. Bei Stromern differenzieren sich die Verkaufspreise je nach Modell zwischen 20 und 65 Tausend Euro aufwärts.
Hydros haben mit ca. 500 km eine höhere Reichweite als Stromer und sind damit bereits heute relativ gut aufgestellt. Doch auch die E-Mobile holen immer mehr auf. Beide können jedoch mit der Reichweite der fossilen Kraftstoffe noch nicht ganz mithalten.
Eine Lärmbelästigung durch vielbefahrene Straßen mit fossilen Autos findet sowohl bei Stromern als auch Hydros nicht statt. Beide Fahrzeuge fahren angenehm geräuschlos. Es wird jedoch über ein Fahrzeuggeräusch nachgedacht, um andere Verkehrsteilnehmer nicht nur visuell, sondern auch auditiv auf die leisen Autos aufmerksam zu machen.
Das Carsharing-Angebot für Elektroautos wächst kontinuierlich, aber bildet in Relation zu fossilen Autos noch eher eine Minderheit. In Deutschland leistet BeeZero in München wahre Pionierarbeit für die kurzfristige Miete von Hydros. Inwiefern weitere Anbieter aufspringen wird die Zukunft zeigen.
Der Tankprozess ist beim Hydro im Gegensatz zum Stromer in wenigen Minuten erledigt. Ein Preisvergleich für das Tanken bzw. Laden zwischen den Antriebssystemen gestaltet sich schwierig, da sie individuell von Automodell und Herstellungsverfahren sowie Tank- und Aufladesystem variieren. Und das ungeachtet externer Preisfaktoren wie Steuern und Subventionen. Wasserstoff und Strom können somit jeweils günstiger oder teurer als fossile Brennstoffe sein. Teilweise wird der Strom sogar kostenlos angeboten.
Ein Problem bleibt derzeit noch das nachhaltige Tankstellennetz. Die Infrastruktur von Strom- und insbesondere Wasserstofftankstellen muss deutlich ausgebaut werden. Derzeit sind nur rund fünfzig H2-Tankstellen in Deutschland in Betrieb. Es sind jedoch bereits viele in Planung. In Deutschland finden sich hingegen bereits über 7.500 Stromtankstellen in Betrieb. Tendenz stark steigend.
Fazit und Ausblick
Das Umweltpotenzial für Hydros und Stromer ist unbestreitbar und wird mittel- bis langfristig fossile Kraftstoffe ersetzen. Die Frage ist nur wann genau und durch welchen Anbieter. Bisher waren deutsche Autohersteller eher damit beschäftigt, den Benzinverbrauch schön zu rechnen und laufen seitdem den USA und Japan hinterher.
Wie schnell der Wechsel von einer fossilen auf eine nachhaltige Antriebstechnik geschehen wird, hängt maßgeblich von den Preisen, der Reichweite und der Infrastruktur zusammen. Hier sind sowohl Konsumenten, die Wirtschaft auch als die Politik gefordert, um das gemeinsame Ziel einer emissionsfreien und umweltgerechten Mobilität zu erreichen.